Der Tag an dem Apple von Bill Gates gerettet wurde

Das Verhältnis zwischen Apple und Microsoft, zwischen Steve Jobs und Bill Gates war nicht immer unproblematisch. Doch herrschten zwischen den Unternehmen und ihren Spitzen wohl nie so große Spannungen wie zwischen den Anhängern der jeweiligen Technologien unter den Endverbrauchern. So ist auch zu erklären, dass eine Unterstützung durch Microsoft, die damals für Apple dringend nötig war, nicht gerade auf Begeisterung unter den Fans stieß.

„Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass Microsoft verlieren muss, damit Apple gewinnen kann“, erklärte Jobs auf der MacWorld-Keynote in Boston im Jahr 1997 einem entgeisterten Publikum. Soeben hatte er einige Aspekte einer Kooperation mit dem Unternehmen aus Redmond angekündigt, die nicht gerade auf großen Zuspruch trafen. So viele Buh-Rufe hat Steve wohl weder in modischer Weste noch im modernen Rollkragen-Pulli einstecken müssen. Als dann auch noch der Satan persönlich, nämlich Bill Gates, per Satellit zu den Fans sprach, sah es fast so aus, als kramten die Zuschauer nach Teer und Federn um den armen Steve an Ort und Stelle zu lynchen.

Was sie in ihrer Verwunderung über diesen Schritt vielleicht nicht wahrhaben wollten: Microsoft hat damit Apple das Überleben in einer schwierigen Zeit ermöglicht. 150 Millionen US-Dollar investierte Bill Gates in Apple-Aktien, die ihm allerdings keinerlei Stimmrecht einräumten (an dieser Stelle wurde übrigens Gejohle und Applaus aus dem Publikum laut). Außerdem versprach Gates, sie innerhalb der folgenden drei Jahre nicht zu verkaufen.
9to5mac hat das YouTube-Video der damaligen Keynote ausgegraben und entführt uns in eine Zeit vor ausgefeilter Raumakustik, grafisch aufwendigen Präsentationen und zurückweichenden Haaransätzen.