Die Bundesnetzagentur ruft Breitbandanwender dazu auf, die Geschwindigkeit ihres Anschlusses zu überprüfen. Auf einer eigenen Internetseite finden die Anwender einen Speedtest, der im Browser abläuft. Die Messkampagne soll noch bis Jahresende laufen. Internetnutzer sollen mit diesem Test schnell und einfach ermitteln können, wie leistungsstark ihr Internetzugang tatsächlich ist.
Offenbar sollen die oft vollmundigen Versprechen der Breitbandanbieter nun auf den Prüfstand. „Im Rahmen der Studie wollen wir feststellen, wie häufig und stark die tatsächlich erreichte Datenübertragungsrate von der im Vertrag angegebenen Rate abweicht. Ziel ist es, mehr Transparenz in Bezug auf die Qualität von Internetzugängen zu erreichen. Wir betrachten dabei auch verschiedene Technologien und regionale Unterschiede“, erläuterte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Studie ist nach Angaben der Behörde Teil der Maßnahmen zur Sicherung der Netzneutralität und eines offenen Internet in Deutschland. Man will auch untersuchen, inwieweit die Bandbreite durch parallele Nutzung von VoIP und IPTV beeinträchtigt wird. Spannend dürfte die Antwort auf die Frage sein, „ob die Datenübertragungsraten je nach Anwendung, Ziel oder Inhalt unterschiedlich sind“.
Von Aufmachung und Funktion her unterscheidet sich der Speedtest der Bundesnetzagentur nicht von den im Internet verbreiteten Diensten, die oft sehr ungenaue Messungen vornehmen. Der Anwender muss seine Postleitzahl, die Bandbreite und seinen Anbieter eingeben sowie seine Zufriedenheit bewerten, bevor der Test startet.
Diese Messungen sind der Bundesnetzagentur zufolge nur eine erste Bestandsaufnahme. Künftig will die Behörde Verfahren entwickeln, um die Einhaltung der Transparenzvorgaben „dauerhaft sicherzustellen“, also zu gewährleisten, dass die Kunden nicht wie bisher vielerorts üblich mit übertriebenen Bandbreitenangaben über den Löffel balbiert werden.